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Bulletin 1/22: Zeit: Zugänge, Praktiken, Kulturen

Bulletin Gesellschaft – Kultur – Sprache

Zeit ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften ein ebenso zentraler wie rätselhafter Begriff. Wie gehen Forscherinnen und Forscher mit dem Zeitbegriff um?

Inhalt

Zehn Beiträge zur Zeit – und mehr
Playlist «Auszeit»
Download der einzelnen Beiträge
Bibliografische Angaben und Open Access

Zehn Beiträge zur Zeit – und mehr

Zeit ist in den Geistes- und Sozialwissenschaften ein ebenso zentraler wie rätselhafter Begriff. Es gibt Zeit in vielen Spielarten: Sie fliesst oder steht still, ist multipel und kontingent, ereignisreich und komplex – und nicht selten scheint sie allzu knapp zu sein. Für Forscherinnen und Forscher tritt die Achse «Zeit» bisweilen bloss als Hintergrundproblematik auf, doch bildet sie zusammen mit der Achse «Raum» das Koordinatensystem, in dem sich jedweder Gegenstand kultur-, geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung bewegt.

Für das vorliegende Dossier interessierte uns, wie die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften im Jahr 2022 analytisch und methodisch mit der Zeit umgehen, welche Zugänge sie wählen und welche Fragen sie stellen. Wir haben deshalb Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen eingeladen, einen Text zum Thema Zeit beizusteuern. Als roten Faden gaben wir ihnen folgende Leitfragen auf den Weg: An welchen Zeitbegriffen und -auffassungen orientieren Sie sich in Ihrer wissenschaftlichen Arbeit? Auf welchem Koordinatensystem bauen Sie auf, wenn Sie über temporale Phänomene sprechen? Lassen sich Zeitmodelle von einer Disziplin in die andere transferieren? Was entstand, ist eine facettenreiche Zeit-Skizze.

Ausserdem im neuen Bulletin: ein Interview mit Fabien Fivaz, in dem er unter anderem zur Situation des akademischen Mittelbaus Stellung nimmt, ein Text des Politologen Amando Ammann zur Neutralitätspolitik der Schweiz und vieles mehr.

Playlist «Auszeit»

Wer intensiv Musik hört, führt ein Doppelleben. Eines in der Alltagszeit und eines in der Musik, die durch Rhythmus, Takt und Wiederholungen, aber auch durch die Evokation von Erinnerung und Lebensgefühl, der Zeit eine ganz andere, mitunter eindringlichere Form zu geben vermag, als wir sie üblicherweise erleben. Das Hören ist so in gewisser Weise der zeitlichste unserer Sinne. Die Musik habe einen engen Pakt mit der Zeit geschlossen, schreibt die Musikwissenschaftlerin Cristina Urchueguía. Die Redaktion hat diesen Faden aufgenommen und zusammen mit den Autorinnen und Autoren eine Playlist mit elf Musikstücken erstellt. 

• I han en Uhr erfunde, Mani Matter, 1’48’’
• Le temps immobile, Pierre van Dormael, 2’44’’
• Miserere nostri, Thomas Tallis, 3’11’’
• There is no time, Lou Reed, 3’45’’
• Fäderliecht, Stiller Has, 3’51’’
• Music for a while, Henry Purcell, 3’54’’
• Down by the River, Neil Young, 9’13’’
• Sonate, Vinteuil, rund 23’ 
• Messe de Notre-Dame, Guillaume de Machaut, rund 25’ 
• Kontakte, Karlheinz Stockhausen, 35’30’’
• Canto Ostinato, Simeon ten Holt, mind. rund 80’

Die Playlist ist geordnet nach Dauer der Musikstücke, in aufsteigender Reihenfolge.

Zur Playlist auf Youtube (10 der 11 Stücke)

Zur Playlist als PDF mit den Statements der Autorinnen und Autoren

Zum Statement zu «Kontakte» von Karlheinz Stockhausen von Norman Sieroka (lange Version)

Download der einzelnen Beiträge

Bibliografische Angaben und Open Access

Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften (2022): Zeit: Zugänge, Praktiken, Kulturen | Temps : approches, pratiques, cultures (Bulletin der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften 28,1). https://doi.org/10.5281/zenodo.6414323

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