Lyss

Alterspolitik der Gemeinde Lyss (BE): ein umfassendes Modell

Seit 1994 entwickelt die Gemeinde Lyss (15 425 EinwohnerInnen) ihre Alterspolitik mit externer Fachberatung laufend weiter. Die Qualität des Prozesses zeigt sich darin, dass Lyss seinen Zielen über die vielen Jahre treu geblieben ist und auf die starken Veränderungen der Rahmenbedingungen immer wieder zeitgemässe Antworten findet.

Der Altersbeauftragte arbeitet zu 20 Stellenprozent im Auftrag der Gemeinde. Sein Leistungsausweis in diesem kleinen Pensum ist nur möglich, weil er einen direkten Zugang zur Gemeinde hat und Synergien mit seinem anderen Teilpensum als Sozialberater der Pro Senectute nutzen kann.

Die Koordinationssitzung Alterseinrichtungen Lyss und Umgebung besteht aus 23 Alters-Organisationen. Die Professionellen der Altersarbeit aus Lyss und Umgebung treffen sich dort regelmässig und diskutieren auch über Konkurrenzgrenzen hinweg.

Der Seniorenrat unterstützt den Gemeinderat, die Abteilung Soziales + Jugend und die/den professionellen Altersbeauftragte/-n in. Er setzt sich aus Personen aus Alters-, Gesundheits-, sozialen und kirchlichen Organisationen sowie engagierten und interessierten Frauen und Männern aus Lyss zusammen. Von Amtes wegen wird der Seniorenrat vom/von der jeweiligen RessortvorsteherIn geführt. Der Seniorenrat wird mit Erfolg für Vernehmlassungen miteinbezogen. Er ist auch die erste Stelle, wenn es um Generationenprojekte geht.

Ein kantonaler Planungsstopp beim Bau künftiger Pflegeheimplätze sorgte dafür, dass bei der letzten Aktualisierung der Alterspolitik Alternativen in Form professioneller ambulanter Dienste priorisiert wurden. Die stationäre Angebotsplanung erfolgt im Auftrag des Kantons Bern regional durch den Verein seeland.biel/bienne. Die Gemeinde Lyss versteht ihre Rolle beim Wohnen im Alter darin, das als gemeinnützige AG geführte gemeindeeigene Alters- und Pflegeheim Lyss-Busswil AG zu betreiben und private Anstrengungen zum Bau von Alterssiedlungen und Alterswohnungen möglichst investorenfreundlich zu behandeln. Gegenwärtig sind mehrere private Projekte in Planung oder nach langjähriger Planung im Bau.

Am gemeinsam mit Aarberg durchgeführten Mobilitätstag wird einmal jährlich der öffentliche Verkehr thematisiert (jeweils ca. 20 bis 30 Teilnehmende). Es gibt auch einen Ortsbus. Inzwischen gilt in jedem Quartier Tempo 30.

Im Bereich des gesellschaftlichen Zusammenhalts wurden zwei grössere Projekte umgesetzt: einerseits das von der Spitex Seeland AG 2017 eröffnete Tageszentrum und andererseits das Projekt «Hopp-la Fit – Generationen in Bewegung», welches sich für eine intergenerative Bewegungs- und Gesundheitsförderung einsetzt. Ausserdem versteht sich der Club 66+ als Plattform für Menschen im Pensionierungsalter, der sich vorwiegend im Freizeitbereich engagiert.

Lyss stützt die Priorisierung ihrer alterspolitischen Massnahmen auf ein einzigartiges, gemeinsam mit allen Akteuren schrittweise weiterentwickeltes Wirkungsmodell ab. Das schafft Transparenz und Kontinuität.

Kontakt

Heinz Lüthi

Abteilungsleiter Soziales + Gesellschaft

heinz.luethi(at)lyss.ch

032 387 03 30