Beiträge für die «décodage» gesucht

Die SAGW sucht Autorinnen und Autoren

Die «décodage»setzt 2023 weiterhin auf die Multiperspektivität der Geistes- und Sozialwissenschaften. Wir haben eine Liste mit Themen erstellt, für die wir jeweils drei Autorinnen oder Autoren mit unterschiedlichen Hintergründen suchen.

Wer?

Gefragt sind Personen jeglichen Alters aus den Geistes- und Sozialwissenschaften (Nachwuchsforschende, emeritierte Professorinnen, Personen aus der Praxis oder in zivilgesellschaftlichen Funktionen und Affinität zu den Geistes- und Sozialwissenschaften).

Besondere journalistische oder redaktionelle Erfahrung ist nicht vorausgesetzt (aber auch nicht verboten); die SAGW lektoriert und korrigiert alle Beiträge in Zusammenarbeit mit den Autorinnen und Autoren.

Die Beiträge können auf Deutsch, Französisch oder Englisch verfasst werden.

Wie sieht ein Beitrag aus? (Infos zum Format)

Die Themen für das Erste Halbjahr 2024 sind:

a) Gesellschaftliches Engagement in der Wissenschaft: Perspektiven aus den Geistes- und Sozialwissenschaften

Wir suchen Autorinnen und Autoren mit geistes- oder sozialwissenschaftlichem Hintergrund für unsere Blogreihe zum Thema «Engagierte Wissenschaft». Einerseits wird eine «aktivistische», «missionsorientierte» oder «engagierte» Forschung für ihre Positionierung und ihre politische Haltung kritisiert. Andererseits wird Forschenden, die sich der Theorie widmen und sich nicht für die Anwendung des Erforschten einsetzen, vorgeworfen, ihrer Aufgabe nicht gerecht zu werden: Sie würden ihre gesellschaftliche Verantwortung vernachlässigen. Dieses Spannungsfeld zeigt sich deutlich im Klimaaktivismus, in dem Naturwissenschaftler·innen zunehmend gefordert sind, sich mit ihrer Expertise gesellschaftspolitisch einzubringen – und sich gleichzeitig für dieses Engagement auch Kritik ausgesetzt sehen.

Wir suchen Beiträge mit praktischem oder theoretischem Zugang und wollen wissen:

  • Welche gesellschaftspolitischen Erwartungen werden an die geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung und ihre Wissenschaftler·innen herangetragen? In welcher Form sollen oder wollen die Geistes- und Sozialwissenschaften und ihre Forscher·innen «aktivistischer» auftreten?
  • Wie lässt sich das Phänomen «Engagierte Wissenschaft» aus geistes- und sozialwissenschaftlicher Perspektive analysieren? Wie hat sich das Spannungsfeld von Wissenschaft und Aktivismus historisch entwickelt?

Referenzen:

Doninelli, Christian: Free-speech – La parole à Aurianne Stroude, in: Alma & Georges – das Online e-Magazin der Universität Freiburg, 13.04.2023. https://www.unifr.ch/alma-georges/articles/2023/free-speech-la-parole-a-aurianne-stroude, Stand: 25.10.2023.

Fragnière, Augustin et al.: Report of the Working Group on Research and Engagement, Université de Lausanne, 05.2022. https://www.unil.ch/centre-durabilite/fr/home/menuinst/recherche/recherche-et-engagement.html, Stand: 25.10.2023.

Hirschi, Caspar (2018): Skandalexperten, Expertenskandale: zur Geschichte eines Gegenwartsproblems (Erste Auflage), Berlin.

Nauer, Heinz: Wissenschaft macht Politik, in: News der SAGW, 02.11.2022. https://www.sagw.ch/sagw/aktuell/news/details/news/wissenschaft-politik, Stand: 25.10.2023.

SRF: Interview mit Caspar Hirschi, 16.03.2021.

b) Gender und Diversity in Research Assessment und Berufungsprozessen: Bestandesaufnahme und Empfehlungen

Im Herbst 2023 unterzeichneten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften einen offenen Brief, der sich an die SAGW, den Schweizerischen Nationalfonds und die Leitung der Schweizer Hochschulen richtete. Darin konstatierten sie einen Mangel an Diversity und Gleichberechtigung innerhalb des akademischen Lehr- und Forschungspersonals der Schweiz. Dies führe, so die geäusserte Sorge, zu «einer relativen Homogenität der wissenschaftlichen Perspektiven, die viele legitime wissenschaftliche Fragen und Orientierungsbedürfnisse einer zunehmend vielfältigen und global vernetzten Schweizer Gesellschaft nicht oder nur unzureichend aufgreifen.»

Um dem Anliegen der Unterzeichner·innen des offenen Briefes eine Plattform zu bieten und die Möglichkeit einer mehrstimmigen Reflexion zu eröffnen, sucht die SAGW Autorinnen und Autoren, welche die Themen Gleichberechtigung und Diversity in den Bereichen Research Assessment und universitäre Anstellungsverfahren fachlich oder persönlich beurteilen können.

Wir suchen einerseits Beiträge, die auf einer theoretischen Ebene reflektieren, warum Diversity und Gleichberechtigung im Wissenschaftssystem wichtig sind, und andererseits Beiträge, die auf der praktischen Ebene aufzeigen, welche Rollen Diversity und Gleichberechtigung in den Bereichen Research Assessment und in Anstellungsverfahren spielen oder spielen sollten.

Folgende Fragen und/oder Teilbereiche können berücksichtigt werden:

  • Besteht ein Mangel an Diversity und Gleichberechtigung innerhalb des Lehr- und Forschungspersonals in der Schweiz? Und wenn ja, wie wirkt er sich auf Forschung, Lehre und Forschungsergebnisse aus?
  • Welche Rolle spielen Gender und Diversity in der Nachwuchsförderung? Gibt es Verbesserungspotential?
  • Wie werden Gender und Diversity in der Forschungsförderung (Grant Allocation, Stipendien) berücksichtigt? Gibt es Verbesserungspotential?
  • Wie werden Gender und Divesity als Kriterien in die wissenschaftlichen Bewertungsverfahren (research assessment) einbezogen? Gibt es Verbesserungspotential?
  • Wie könnte ein gender- und diversitygerechtes Berufungsmanagement (recruitment, tenure-track, professorship) aussehen? Entspricht dies der Praxis in der Schweiz?

Referenzen:

Witzig, V., & Seyfarth, F. C. (2020): Exzellenz, Diversität oder Effizienz? «Implicit bias» in Berufungsverfahren als Zielkonflikte sozialer Praktiken. Zeitschrift für Hochschulentwicklung, 15(3), S. 391–411. https://doi.org/10.3217/zfhe-15-03/24

Lilian Hunt et al. (2022): A framework for sex, gender, and diversity analysis in research. Science 3 (77), p.1492-1495. https://www.science.org/doi/10.1126/science.abp9775

Hatch, Anna et al.: Research Assessment: Reducing bias in the evaluation of researchers, in: Inside eLife, 27.04.2019, https://elifesciences.org/inside-elife/1fd1018c/research-assessment-reducing-bias-in-the-evaluation-of-researchers

Dubach, Philipp et al. (2017): Frauen und Männer an Schweizer Hochschulen. Indikatoren zur Chancengleichheit in Studium und wissenschaftlicher Laufbahn. Studie des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI im Auftrag des Teilprogramms Chancengleichheit von Frau und Mann an Universitäten SUK P-4. https://www.swissuniversities.ch/fileadmin/swissuniversities/Dokumente/Forschung/Chancengleichheit/CGHS_Indikatorenbericht_22-06-17.pdf

Zimmermann, Andrea, Oliveira, Deborah, Iller, Lea Dora (2023): Gender Equality Measures in Academia. Literature review commissioned by the Gender Equality Commission of the Swiss National Science Foundation. https://www.snf.ch/media/en/0mqvK5zD6Y0OHR9F/academianet-literature-review-interaktiv.pdf

Lucyna Darowska (Hg.): Diversity an der Universität. Bielefeld: Transcript Verlag, 2019.

Wie sieht ein Beitrag aus?

Inhalt und Struktur

Die Autorinnen und Autoren antworten auf eines der vorgegebenen, als Kurzfrage formulierten Themen aus ihrer Forschungsperspektive und mit ihren individuellen Überlegungen. Ob sie dabei auf einen spezifischen Aspekt, ein konkretes Beispiel, übergreifende Zusammenhänge oder die Problematisierung der Fragestellung an sich fokussieren, ist ihnen überlassen.

Jeder Beitrag enthält folgende Elemente:

  • Titel: Thema in Form einer Kurzfrage plus ein freigewählter Titelzusatz, der den Inhalt oder die Perspektive widerspiegelt (z.B. «Wie viel Wildnis braucht der Mensch? Die soziologische Perspektive» / «Wie viel Wildnis braucht der Mensch? Das ist die falsche Frage»)
  • Lead: Ein bis zwei einleitende Sätze von max. 180 Zeichen (inkl. Leerzeichen), die Interesse wecken und ein wichtiges Keyword beinhalten. Der Lead wird auch als Teasertext für die Verbreitung des Beitrags verwendet.
  • Einleitung: Die gesellschaftliche Relevanz des Themas wird anhand eines konkreten, aktuellen Beispiels (aus Politik, Kunst, Kultur, Wirtschaft …) deutlich gemacht.
  • Untertitel: Der Text ist mit Untertiteln in zwei bis drei Abschnitte gegliedert.
  • Information zu den AutorInnen: Am Ende des Beitrags können Sie sich mit einem kurzen Text (max. 350 Zeichen inkl. Leerzeichen und Links) vorstellen.

Kurze Projektbeschriebe oder Eventankündigungen haben als separater Abschnitt unterhalb des eigentlichen Beitragstextes Platz. 

Texttypus und Sprache

Die Beitragssprache ist Deutsch, Französisch oder Englisch. 

Die Texte werden als Kommentare verfasst (andere Formen nach Absprache möglich). Es handelt sich nicht um wertneutrale Tatsachenbeschreibungen oder Literaturzusammenfassungen, sondern um Interpretationen und Bewertungen des aktuellen Geschehens durch die Fachbrille der Autorin, des Autors. Begründete Meinungen sind explizit erwünscht. 

Zielgruppe sind Personen mit tertiärem Bildungshintergrund in- und ausserhalb der Forschung. Die Sprache der Beiträge ist lockerer als in wissenschaftlichen Publikationen. Fachterminologie wird sparsam verwendet und erklärt.

Umfang und Layout

  • Textumfang: 4500–8000 Zeichen inkl. Leerzeichen (ohne Titel, Lead, Referenzen, Bildunterschriften und AutorInnen-Information)
  • Bilder und Illustrationen: erwünscht. Jeder Beitrag benötigt zumindest ein Titelbild (Querformat) sowie ein Porträtbild der Autorin, des Autoren. AutorInnen können Titelbilder selbst vorschlagen oder auf Vorschläge der Redaktion reagieren.
  • Referenzen: Verlinkungen direkt im Text sind erwünscht, idealerweise zu frei zugänglichen Quellen und in Form stabiler Links. Das bibliografische Verzeichnis ist auf zehn Quellenangaben zu begrenzen (nicht verlinkte Referenzen, Hinweise auf weiterführende Literatur etc.).

Verbreitung der Beiträge

Die SAGW verweist im monatlichen SAGW-Newsletter (rund 3000 Abonnements) und auf Social Media (Twitter, Facebook, LinkedIn) auf die Beiträge in der «décodage».

Die AutorInnen sind eingeladen, ihre Beiträge in ihren Netzwerken zu streuen. Mit Hinweis auf die Erstpublikation in der «décodage» können Beiträge an anderen Stellen republiziert werden. Alle Beiträge sind Open-Access-Publikationenn (CC BY 4.0).

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