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Philosophy and Translation in the Islamic World

21.06.2018, 15:08 - 22.06.2018, 15:08
Universität Zürich, RAA-G-01Rämistrasse 59, 8001 Zürich
Asien-Orient-Institut, Abteilung Islamwissenschaft

Die Geschichte der Philosophie in der islamischen Welt ist eng verknüpft mit der Geschichte von Übersetzungen. Diese begann mit der bekannten griechisch-arabischen Übersetzungsbewegung (Mitte 8.- Mitte 10. Jahrhundert), die mehr als dreihundert Werke der antiken Philosophie arabischen Lesern zugänglich gemacht hat und konstitutiv für den konzeptionellen Rahmen der Philosophie in der islamischen Welt gewesen ist. Auch später kam es zu zahlreichen Übersetzungsprozessen, die jeweils mit einem Austausch von Ideen und einem bedeutenden Wissenstransfer einhergingen. Dazu zählen die arabisch-lateinischen Übertragungen, die ebenfalls schon länger bekannt sind, aber auch mehrere Prozesse, die bislang noch kaum erforscht wurden, wie die Übersetzungen ins Hebräische (aus dem Arabischen und dem Lateinischen), der Austausch zwischen der islamischen Welt und Byzanz (Arabisch-Griechisch und Griechisch-Arabisch), der Austausch in und mit Indien (Sanskrit-Arabisch, Sanskrit-Persisch, Persisch-Urdu usw.) und die vielfältigen Übersetzungsprozesse, die seit dem 18. Jahrhundert zwischen Europa und der islamischen Welt (vor allem Osmanisch/Türkisch, Persisch und Arabisch) stattgefunden haben und bis heute andauern.

Die Tagung hat zum Ziel, die Bedeutung dieser Übersetzungen für die Geschichte der Philosophie zu beleuchten. Damit betritt sie in vieler Hinsicht wissenschaftliches Neuland, da diese Thematik bislang noch kaum, und wenn, dann nur für eine kurze Periode und nicht diachron, beleuchtet worden ist. Dabei stehen vier Zielsetzungen im Vordergrund: (1) einen historischen Überblick über die philosophisch relevanten Übersetzungen „in“ die bzw. „aus“ der islamische(n) Welt zu gewinnen, (2) die intellektuellen Kontexte zu bestimmen, in denen philosophischen Texte übersetzt und rezipiert wurden (Philosophie und Wissenschaften, Philosophie und Religion, Philosophie und Literatur usw.), (3) den Zusammenhang zwischen sprachlichen Entscheidungen von Übersetzer(inne)n und philosophischen Konzepten und Interpretationen zu untersuchen und (4) die Philosophiegeschichtsschreibung aus ihrer Fokusierung auf einzelne sprachliche („arabische“ Philosophie, „lateinische“ Philosophie) oder kulturelle („europäische“ Philosophie, „islamische“ Philosophie) Traditionen zu lösen und die Entwicklung einer „Verflechtungsgeschichte der Philosophie“ anzuregen.

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