Sustainable Development Goals

Agenda 2030: 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und ihre 169 Unterziele bilden den Rahmen der Agenda 2030, die im Jahr 2015 von den 193 Mitgliedern der Uno verabschiedet wurde. Um den grossen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen, kombinieren sie die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Dimensionen einer nachhaltigen Entwicklung. Die Agenda 2030 und die SDGs bilden eine wichtige Gelegenheit, die Expertise der Geistes- und Sozialwissenschaften in vielen Bereichen wirksam einzubringen und sichtbar zu machen.  

Aktivitäten der SAGW zu den SDGs ab 2021

Die SAGW befasst sich ab 2021 prioritär mit den Nachhaltigkeitszielen 3 (Gesundheit) und 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion). Weiter ist sie im übergreifenden Bereich der Chancengleichheit aktiv, aktuell insbesondere über den Schwerpunkt «Bildung».

SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

«Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern»

SDG 3 auf der Seite des Eidgenössischen Departement des Äusseren (EDA)

Die SAGW befasst sich in Zusammenhang mit dem dritten Nachhaltigkeitsziel mit folgenden Themen:

Aktivitäten der SAGW im Bereich Ageing Society

Aktivitäten der SAGW im Bereich Gesundheit und Medical Humanities

SDG 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion

«Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.»

SDG 12 auf der Seite des EDA

Nachdem sie das Thema der nachhaltigen Ressourcennutzung bearbeitet hat, konzentriert sich die SAGW in Zusammenhang mit dem SDG 12 seit 2021 auf nachhaltigen Konsum.

Aktvititäten der SAGW im Bereich nachhaltiger Konsum

Chancengleichheit als übergreifendes Thema bei der SAGW

Hochwertige Bildung (SDG 4), Geschlechtergleichheit (SDG 5), weniger Ungleichheiten (SDG 10): mehrere SDGs beziehen sich auf das umfassende Thema der Chancengleichheit in der Gesellschaft. Die SAGW legt seit mehreren Jahren besonderes Augenmerk auf das Bildungssystem in der Schweiz, das sie als Hebel zur Erreichung dieser Sozialziele versteht. Darüber hinaus kommt dem Bildungswesen eine wichtige Bedeutung zu, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit als Handlungs- und Denkprinzip zu erklären und breit in der Gesellschaft zu verankern. 

In diesem Zusammenhang fokussiert die Akademie ab 2021 verstärkt auf die soziale Selektion im Bildungssystem und deren Auswirkungen auf die Chancengleichheit: zwischen Geschlechtern, sozioökonomischen Gruppen und darüber hinaus.

Aktivitäten der SAGW im Bereich Bildung

Die Initiative für Nachhaltigkeitsforschung

Die SAGW verortet ihre Aktivitäten zu den SDGs im Rahmen des strategischen Schwerpunkts «nachhaltige Entwicklung» der Akademien der Wissenschaften Schweiz und der «Initiative für Nachhaltigkeitsforschung», die von den Akademien der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) lanciert worden war.

Frühere Aktivitäten der SAGW zu den SDGs

2020: wissenschaftliche Projekte im Rahmen des SDG Call

Im Rahmen der Ausschreibung SDG Call sprach die SAGW Ende 2019 einen Rahmenkredit in der Höhe von 50 000 Franken für wissenschaftliche Projekte ihrer Fachgesellschaften zu den SDGs. Damit förderte die Akademie Reflexionen und Initiativen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften zu den Nachhaltigkeitszielen (Netzwerkaktivitäten, Tagungen, Workshops, Vorbereitung von Projektanträgen). Die finanzielle Unterstützung ermöglichte die Realisierung verschiedener Projekte im Jahr 2020:

Workshop « Sustainability Through Art. The Role of Art In and Towards Sustainable Changes »

Realisiert durch :

  • Research Committee of Sociology of Arts and Culture (CR-SAC, Swiss Sociological Association)
  • Université de Genève
  • Université de Lausanne
  • Université de Lucerne

Veranstaltung «Climate & the City»

ecoartlab.ch

Realisiert durch:

  • Schweizerische Gesellschaft für Theaterkultur (SGTK)
  • Hochschule der Künste Bern
  • The Crowther Lab, ETH Zürich
  • MLab, Geografisches Institut, Universität Bern
  • Bundesamt für Kultur (BAK)

Workshop « Gelingende Kommunikation für nachhaltige Entwicklung in der Schweiz »

Realisiert durch: 

  • Schweizerische Gesellschaft für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (SGMK)
  • Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
  • Fachhochschule Graubünden

Workshop « Governance-Innovationen für die Agenda 2030. Wie innovative Governance-Ansätze die Umsetzung der SDGs unterstützen »

Realisiert durch:

  • SAGUF
  • Universität Basel & Staatslabor

Workshop « Songlines: Charting Resurgence »

songlines-of-resurgence.ch

Realisiert durch:

  • SAUTE
  • In Partnerschaft mit der « International Rainwater Harvesting Alliance »

Geschlechtergleichstellung und Diversität: Nachhaltige Kooperationsstruktur schaffen

Entwicklung einer nachhaltigen Kooperationsstruktur zwischen den bestehenden Netzwerken zu den Themen Geschlechtergleichheit und Diversität. Koordiniert durch die Schweizerische Gesellschaft für Geschlechterforschung (SGGF).

(Weitere Unterlagen folgen)

2019: fünf Abendveranstaltungen zu den SDGs

Um den Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Umsetzung der SDGs sichtbar zu machen, hat die SAGW im Jahr 2019 fünf Kurzkonferenzen organisiert, welche verschiedene dieser Ziele thematisierten:

  • Die partizipative Innovationsförderung im Bereich des Alter(n)s
  • Die Umsetzung der Geschlechtergleichstellung in der Schweiz
  • Das Diktat des Wirtschaftswachstums und dessen Auswirkungen auf die Arbeitswelt
  • Die Einkommensungleichheiten
  • Das Verhältnis der SDGs zu völkerrechtlichen Abkommen und die Möglichkeiten, auch über die Landesgrenze hinaus verantwortungsvoll zu handeln

Aus dem Gehörten und Diskutierten entstand die Publikation «Der Beitrag der Geistes- und Sozialwissenschaften zur Umsetzung der SDGs in der Schweiz», eine Sammlung von fünf Artikeln. Sie gewährt einen zum Denken anregenden Einblick in die vielfältigen Beiträge der Geistes- und Sozialwissenschaften für eine nachhaltige Gesellschaft.

Realisierung der SDGs in der Schweiz

Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030

Am 23. Juni 2021 verabschiedete der Bundesrat die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 (SNE 2030) und den Aktionsplan 2021–2023. Die Strategie bekräftige sein Engagement für die Erreichung der Agenda 2030 und ihrer 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, so der Bundesrat. Besonderen Handlungsbedarf sieht er in folgenden drei Bereichen, welche die Schwerpunktthemen der neuen Strategie bilden:

  1. Nachhaltiger Konsum und Produktion
  2. Klima, Energie und Biodiversität
  3. Chancengleichhei und Sozialer Zusammenhalt

Während befürwortet wird, dass die SNE 2030 die Zivilgesellschaft als Treiber für die Umsetzung der Agenda 2030 nennt sowie die Bedeutung von Politikkohärenz und eines transparenten Umgangs mit Zielkonflikten betont, gibt es auch Kritik. Verschiedene Akteure bemängeln, die Strategie setze einseitig stark auf privates Nachhaltigkeitshandeln, ziehe regulatorische Massnahmen wenig in Betracht und verschiebe damit die Verantwortung vom politischen System weg in den privaten Bereich. Zudem sehe sie keine zusätzlichen Mittel für die Umsetzung vor und definiere für wichtige Bereiche wie das Finanzsystem oder maritime Ökosysteme keine konkreten Ziele und Massnahmen. 

Länderbericht der Schweiz (2022)

Die bisher veröffentlichen Länderberichte zur Umsetzung der Agenda 2030 zuhanden der Uno zeigen, dass sich noch kein Staat auf der Zielgeraden befindet. Die Schweiz ist gemäss ihrem ersten Bericht, publiziert im Frühjahr 2018, zwar bei vielen Zielen gut auf Kurs. Insbesondere beim Ressourcenverbrauch und bei der Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern besteht jedoch klar Handlungsbedarf. 

Länderbericht der Schweiz 2022 an die UNO zur Umsetzung der Agenda 2030

Begleitgruppe des Bundes

In der Schweiz sind verschiedene Akteure an der Umsetzung der Agenda 2030 beteiligt: So hat der Bund eine Begleitgruppe eingerichtet, die sich aus Vertretern von Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Organisationen zusammensetzt. Die Akademien der Wissenschaften Schweiz sind durch Professorin Renate Schubert vom Institut für Umweltstudien der ETH Zürich und durch Professor Peter Messerli von der Wyss Academy for Nature an der Universität Bern vertreten. Sowohl das Bundesamt für Raumentwicklung ARE als auch die Direktion für Entwicklungszusammenarbeit DEZA koordinieren die Aktivitäten auf Bundesebene.

UN World Data Forum in Bern (2021)

Im Herbst 2021 findet in Bern das UN World Data Forum statt, eine Veranstaltung von globaler Bedeutung. Sie bietet Akteuren der Datenproduktion und -nutzung ein Forum, um durch die Bereitstellung von qualitativ hochwertigen, zugänglichen, aktuellen und zuverlässigen Daten zur Umsetzung der Agenda 2030 beizutragen. Um sich darauf vorzubereiten, hat die Bundesregierung die Initiative Road to Bern gestartet, geleitet vom Bundesamt für Statistik BfS.